Erstes Xenophon Seminar in Kaiseraugst
Am 06.07.2008 fand in Kaiseraugst das erste Xenophon Seminar statt. Die Veranstalterin, ReiterundPferd.ch,
konnte die Xenophon- Trainerin, Elke Trümner von Freiburg i. Breisgau, für diesen Kurs gewinnen. Frau Trümner
zog die ZuschauerInnen und ZuhörerInnen mit ihrer liebenswerten und sympathischen Art von Beginn weg mit in
ihren Bann. Sie stellte sich mit ihrem Lebensweg und jenem ihrer Pferde, sowie der Philosophie von Xenophon
vor. Schon von Kindesbein an war Elke Trümner klar, dass ihre Passion die Pferde sind. Ihr Bestreben ist es, die
Pferde gewaltfrei zur Mitarbeit zu bewegen.
Leider wird diese Art von Reiten in Zusammenarbeit mit dem Pferd noch vielerorts nicht praktiziert. Frau Trümer
veranschaulichte ihre Erläuterungen und Beispiele mit Bildern von internationalen Pferden und Reitern. Was in
den Prüfungen mit Höchstnoten bewertet wird, hat in Wirklichkeit mit losgelassenen und harmonischen Pferden
nichts zu tun. Eine bis zum Anschlag angezogene Kandare verursacht unweigerlich Probleme. Das Resultat von
falschem Reiten ist oft sichtbar: Verspannter Rücken, kein Takt, Genick nicht als höchster Punkt, spektakuläre
Vorderbeinaktion - ohne dass die Hinterbeine mitkommen können, usw. Der Verein Xenophon hat sich zum Ziel
gesetzt, diese Missstände zu thematisieren und damit die Ausbildung der Pferde zu verbessern.
Beim Betrachten der Fohlen auf der Weide fällt sofort auf, dass die Natur bereits alles vorbereitet hat. Die Fohlen
galoppieren auf der Weide herum und machen vom "fliegenden Wechsel" bis zu Lektionen der "Hohen Schule"
alles vor. Warum glauben wir, den Pferden etwas beibringen zu müssen? Nein, wir müssen es nur abrufen.
Dieses ist die Aufgabe und das Ziel unserer gemeinsamen Ausbildung.
Nach dem eindrücklichen Referat versammelten sich die Zuschauer in der Reithalle. Am Vormittag stellten zwei
Reiterinnen ihre Pferde unter dem Sattel vor. Jedes dieser Pferde hat seine eigenen Probleme. Es wurde
individuell darauf eingegangen und man konnte im Laufe der Stunde deutliche Verbesserungen erkennen. Nach
dem gemeinsamen Mittagessen zeigte sich ein "älteres Pferd" unter dem Sattel. Eindrücklich, wie sich der alte
Herr (das Pferd J) mit minimalen Korrekturen plötzlich fallen liess und einfach ganz locker und in guter
Selbsthaltung lief. Im Anschluss zeigte Frau Trümner an einem Pferd die Arbeit an der Hand. Das Pferd zeigte
sich bereits am Vormittag mit Schrittproblemen. Sie demonstrierte, wie das Pferd vom Boden aus ohne
Reitergewicht gearbeitet wird, und wie dabei das Problem im Schritt verbessert werden kann. Den Schluss des
praktischen Teils bildete ein süsses Fjord- Stutchen. Aufgrund des Exterieurs ist es nicht einfach, mit solchen
Pferden zu arbeiten. Aber Frau Trümner gab auch dieser Reiterin gute Ratschläge mit auf den Weg.
Ein tolles und lehrreiches Seminar ging gegen Abend zu Ende. Es war schön anzusehen, wie sich die
Teilnehmer interessiert zeigten und viele Fragen stellten. Aus den Reaktionen der Zuschauer darf man
schliessen, dass es an der Zeit ist, im Reitsport etwas zu ändern. Die Zuhörer vom 06.07.2008 haben es getan.
Die Veranstalterin dankt allen, die an diesem Tag dabei waren.
www.ReiterundPferd.ch